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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK"

Rheinmetall

Standardschreibmaschine
des deutschen Rüstungskonzerns.

Erscheinungsjahr: 1920

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Rheinmetall (ab 1920)   Nächste Maschine>
     



 

Konstrukteur der "Rheinmetall" war der Ingenieur Heinrich Schweitzer, der bereits die "Regina" und die "Urania" geschaffen hatte. Hergestellt wurde die Maschine von der "Rheinischen Metallwaaren- und Maschinenfabrik AG" in Sömmerda in Thüringen (Abbildung unten).




 



 

Die Gesellschaft, gegründet 1889 von dem Ingenieur Heinrich Ehrhardt, hatte bis 1938 ihren Hauptsitz in Düsseldorf (anschließend in Berlin) und stellte ursprünglich hauptsächlich Rüstungsgegenstände wie Munition, Geschütze und sonstige Waffen her. Nach dem ersten Weltkrieg wurde ab 1919 aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags auf zivile Produkte umgestellt. Die Gesellschaft baute nunmehr u.a. Lokomotiven, Dampfpflüge und - im Werk in Sömmerda - Büromaschinen.




 

Die "Rheinmetall" war eine mit Wagnerantrieb, Vorderaufschlag und einfacher Umschaltung ("Halbtastatur"). Sie hatte freischwingende Typenhebel und vier Tastenreihen mit 44 Tasten und 88 Zeichen.

Die Maschine hatte eine Stechwalze und als Besonderheit ein patentiertes, entnehmbares Schaltwerk. Dadurch wurde die Reinigung erleichtert. Außerdem wurde mit einem dadurch erreichbaren Diebstahlschutz geworben.

(Abbildung rechts: Ausschnitt einer alten Gebrauchsanleitung)




 
 



 

Die vordere Verkleidung war herunterklappbar (siehe Abbildung rechts), wodurch die Reinigung des Inneren erleichtert wurde.

Der Verkaufspreis der "Rheinmetall" mit 30 cm Wagen lag im Jahr 1927 bei 420 Mark (mit Dezimaltabulator 483 Mark).




 
 

Rheinmetall-Schreibmaschinen wurden auch in die USA exportiert (Abbildung unten: Zeitungswerbung in Amerika in den 1920er Jahren).




 



 

Die Gesellschaft übernahm im Jahr 1936 den Lokomotivenbauer Borsig und firmierte nunmehr unter "Rheinmetall Borsig AG". Seit 1921 wurden wieder Waffen für die Deutsche Wehrmacht produziert; ab 1925 hielt das Deutsche Reich die Mehrheit der Aktien.

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieg 1945 wurde das Werk in Sömmerda von der DDR verstaatlicht und produzierte als "VEB Mechanik Büromaschinenwerk Sömmerda (Thür.)" wieder Büromaschinen. Im Jahr 1969 wurde es als größter Betrieb im Bezirk Erfurt dem "Kombinat Zentronik" zugeordnet und wurde zum größten Hersteller von Personalcomputern in der DDR. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde das Büromaschinenwerk in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Da die Produkte nicht mehr konkurrenzfähig waren, wurde der Betrieb in 1992 eingestellt. Das Firmengelände der Büromaschinenwerke in Sömmerda wurde in einen Industriepark verwandelt.

Die Rheinmetall AG hat ihren Sitz von Berlin nach Düsseldorf zurück verlegt. Der Rheinmetall-Konzern produziert heute Autoteile und - insbesondere - Waffen.




 
Rheinmetall (ab 1920)    
  Farbbandkurbel, Farb-Einstellhebel Rückseite



 

Maschinendaten:
Bezeichnung: Rheinmetall
Technik: Typenhebelmaschine mit Vorderaufschlag und einfacher Umschaltung
Besonderheiten: entnehmbares Schaltwerk
Erscheinungsjahr: 1920
Hersteller: Rheinische Metallwaaren- u. Maschinenfabrik Sömmerda i.Thür.
Konstrukteur: Heinrich Schweitzer
Seriennummer: 24619
Baujahr: 1928


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Weitere Maschinen von Rheinmetall:
Rheinmetall Herold, Super
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Weitere Maschinen des Konstrukteurs Heinrich Schweitzer:
Regina 4, Urania
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Quellen: Kunzmann, Hundert Jahre Schreibmaschinen im Büro, Merkur-Verlag, Rinteln 1979; Handbuch der Büro-Maschinen, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Berlin 1928; Rheinmetall AG, Konzern-Historie, www.rheinmetall.com 2005; Geschichte der Stadt Sömmerda, www.soemmerda.de 2005; Ulbrich, Kleine Entwicklungsgeschichte der Schreibmaschine, Fachbuchverlag GmbH Leipzig 1953

(066(
041)S100030-0705-30.07.2005-0106-1107-0409-0916)




 

- Sammlung Arnold Betzwieser -




 

(1113-1-19840)