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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK" |
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Virotyp (Handmodell)
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Kleine französische Zeigermaschine für die "Jackentasche".
Erscheinungsjahr: 1914
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Die "Virotyp" wurde in Frankreich von Machines á ècrire Virotyp in Paris im Jahr 1914 kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs herausgebracht. Benannt wurde sie nach ihrem Konstrukteur Henri Viry aus Rambervillers in Frankreich.
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Diese Maschine, die zu den Zeigerschreibmaschinen gehört, war als Kleinstschreibmaschine konzipiert, die in der Jackentasche mitgeführt werden konnte und mit der man ohne feste Unterlage schreiben konnte. Sie sollte auch vom Militär zum Schreiben von Rapporten zu Pferd eingesetzt werden können.
Mit dem Handmodell, das nur eine Größe von etwa 17 x 10 Zentimeter hatte, konnten nur kleine Papierformate beschrieben werden.
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Zum Einspannen des Papiers mußte der "Wagen" - richtiger gesagt eine Metallschiene, den einen Wagen im eigentlichen Sinn gab es nicht - jeweils herausgenommen werden. Auf der Metallschiene befand sich eine bewegliche kreisförmige Druckvorrichtung, auf deren Oberseite ein Metallring angebracht war, in dem im Halbkreis eine Zeichenskala eingraviert war. In der Mitte befand sich ein "Doppelzeiger", der mit einem Holzknauf versehen war. An der Unterseite der Druckvorrichtung war eine drehbare Typenscheibe, an der außen kreisförmig Metalltypen angebracht waren.
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Zum Schreiben wurde das Gerät mit Zeigefinger und Mittelfinger der linken Hand an zwei kleinen Griffen gehalten. Die an der anderen Seite der Maschine vorhandene Lederschlaufe wurde in den kleinen Finger der rechten Hand eingehängt (siehe Abbildung rechts).
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Dann wählte man mit der rechten Hand mit dem Zeiger das gewünschte Zeichen, wobei mit dem breiteren, durchlöcherten Zeiger Großbuchstaben und mit dem gegenüberliegenden schmalen Zeiger Kleinbuchstaben eingestellt wurden. Beim Drücken der einzigen Taste mit dem Daumen der linken Hand wurde das Zeichen im Oberaufschlag auf das Papier gedruckt. Gleichzeitig wurde die Druckvorrichtung um eine Zeichenbreite nach rechts geschoben. Zur Erstellung eines Zwischenraums ("Leertaste") wurde der schmale Zeiger zur Aussparung an der Taste ausgerichtet und die Taste betätigt. Die Typen wurden beim Drehen der Druckvorrichtung von zwei kleinen Farbröllchen eingefärbt.
Ein schnelles Schreiben war bei einer solch umständlichen Handhabung naturgemäß nicht möglich.
Der Verkaufspreis der Maschine lag bei 49 Francs.
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Maschinendaten: Bezeichnung: Virotyp Technik: Zeigermaschine mit kreisförmig angeordneten Metalltypen und Farbröllchen-Einfärbung Besonderheiten: Handmodell Erscheinungsjahr: 1914 Hersteller: Machines á ècrire Virotyp, Paris, Frankreich Konstrukteur: Henri Viry Seriennummer: C 432
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Quellen: Martin, Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte, Verlag Johannes Meyer, Pappenheim, 5. Aufl. 1934; www. typewriters.ch 2015
(185S600677-0612-28.06.2015-0615)
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- Sammlung Arnold Betzwieser -
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(0615-1-6286)
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