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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK"

Adler 11

Adler-Maschine
mit doppeltem Zeichensatz.

Erscheinungsjahr: 1909

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Adler 11 (ab 1909)   Nächste Maschine>
     



 

Die "Adler 11", die von den Adlerwerken in Frankfurt a.M. im Jahr 1909 auf den Markt gebracht wurde, glich hinsichtlich Aussehen und Technik im wesentlichen der bereits weit verbreiteten "Adler 7". Wie bei dieser handelte es sich um eine Stoßstangenmaschine mit Vorderaufschlag und doppelter Umschaltung. Wie bei der "Adler 7" hatte das Tastenfeld drei Reihen mit insgesamt 30 Tasten. Während jedoch normalerweise mittels der doppelten Umschaltung mit jeder Taste drei verschiedene Zeichen geschrieben werden konnten, war die "Adler 11" mit einem doppelten Zeichensatz ausgestattet. Die "Adler 11" wurde daher auch als "Zweischriftenmaschine" bezeichnet.




 

Um das Schreiben mit zwei Schriften zu ermöglichen, war bei der "Adler 11" zunächst jeder Typenträger nicht wie sonst üblich mit drei Typen, sondern mit sechs Typen versehen, die auf jedem Typenträger übereinander angeordnet waren (Abbildung rechts).




 
 

Des weiteren war außer der üblichen, links außerhalb des Rahmens liegenden Umschaltetaste für Großbuchstaben und Zeichen, bei der "Adler 11" eine weitere Umschaltung vorhanden, mit der durch Veränderung der Grundstellung der Walze der zum Abdruck kommende Zeichensatz gewählt werden konnte. Um den gewünschten Zeichensatz festzulegen, konnte mit einer rechts am Wagen befindlichen Taste das Niveau der Walze angehoben oder gesenkt werden. Zusätzlich mußte das Farbband mit einem an der linken Seite der Maschine befindlichen Einstellhebel der Höhe nach entsprechend der Walze eingestellt werden.




 



 

Befand sich die Walze in der unteren Position (Abbildung oben links), schrieb die "Adler 11" den ersten Zeichensatz, während der Alternativ-Zeichensatz bei angehobener Walzenstellung (Abbildung oben rechts) zum Abdruck kam. Dementsprechend befanden sich die Zeichen des ersten Zeichensatzes auf der unteren Hälfte der 30 Typenträger, während sich die Typen des zweiten Zeichensatzes auf der oberen Hälfte befanden. Insgesamt waren 30 x 6 =180 verschiedene Schriftzeichen/Typen vorhanden. Mit jeder der 30 Tasten konnten somit sechs verschiedene Zeichen geschrieben werden.



Die "Adler 11" eignete sich insbesondere für internationale Unternehmen wie auch für international ausgerichtete Behörden, Botschaften usw., die Korrespondenz in verschiedenen Sprachen und Schriften zu führen hatten. Die gewünschten Zeichensätze konnten beim Kauf einer "Adler 11" ausgesucht werden. Die hier vorgestellte Maschine ist mit lateinischen und als Alternative mit griechischen Schriftzeichen ausgestattet.




 



 



 

Die abgebildete Maschine wurde von einem Händler in der norditalienischen Hafenstadt Triest verkauft und wurde dort genutzt. Die Stadt Triest gehörte bis 1918 zu Österreich und war dessen bedeutenster Hafen. Triest war aufgrund seiner geographischen Lage seit jeher ein Ort des Zusammentreffens verschiedener Kulturen, Ethnien, Religionen und Sprachen. Es ist daher naheliegend, daß die Möglichkeit, mit einer Maschine zweierlei Schriften schreiben zu können, dort besonders nützlich war.


Der Verkaufspreis der "Adler 11" lag bei 520 Mark. Da sie nur einen begrenzten Abnehmerkreis hatte, ist sie heute nur noch selten zu finden.


Zur Unternehmensgeschichte der Adlerwerke siehe unter "Adler 7".




 

Maschinendaten:
Bezeichnung: Adler Modell 11
Technik: Stoßstangenmaschine mit Vorderaufschlag u. doppelter Umschaltung
Besonderheit: Doppelter Zeichensatz
Erscheinungsjahr: 1909
Hersteller: Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG, Frankfurt a.M.
Konstrukteur: Alfred Lindenberg
Seriennummer: 181992
Baujahr: 1920




 

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Weitere "Adler" Schreibmaschinen:
Empire, Adler (frühes Modell), Adler 7, Adler 8, Klein-Adler 1, Klein-Adler 2, Adler Favorit 2
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Quellen: Martin, Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte, Verlag Johannes Meyer, Pappenheim, 5. Aufl. 1934; Handbuch der Büro-Maschinen, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Berlin 1928; Dingwerth, Die Geschichte der deutschen Schreibmaschinenfabriken, Band 1, Verlag Kunstgrafik Dingwerth GmbH, Delbrück 2008; Reese, Historische Bürowelt Nr. 112, 2018


(148S300830-0310-05.04.2010-0410-0718)




 

- Samlung Arnold Betzwieser -




 

(1013-1-8550)