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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK"

Hammond 1b

Frühe sichtbar schreibende amerikanische
"Typenschiffchen-Schreibmaschine"
mit halbrunder Tastatur.

Erscheinungsjahr: 1884
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Hammond 1b (ab 1884)   Nächste Maschine>
     



 

Die "Hammond" gehörte zu den ersten sichtbar schreibenden Maschinen. James B. Hammond (1839-1913) hatte sie konstruiert; hergestellt wurde sie von der Hammond Typewriter Co. in New York. Im Jahr 1884 kam Modell 1 auf den Markt. Auffälliges Merkmal des ersten Modells waren die dicken Holztasten, die in zwei Reihen halbrund angeordnet waren. Die Tastenhebel aus Metall waren zunächst unter einer Holzabdeckung verborgen. Die im wesentlichen baugleiche Maschine ohne Holzgehäuse, mit offenliegenden Tastenhebeln wird üblicherweise als "Modell 1b" bezeichnet.

Charakteristisch für die "Hammond" war neben der halbrunden Tastatur das Typenschiffchen, ein Radsegment aus Hartgummi mit drei Reihen Typen.

Die Maschine besaß eine aus 30 Tasten bestehende "Idealtastatur". Die Zeichenfolge entsprach somit noch nicht der später üblichen "Universaltastatur". Die Buchstaben waren nach der Häufigkeit angeordnet und so verteilt, daß auf die rechte Hand die häufiger vorkommenden Zeichen entfielen. Mit jeder Taste konnten mittels doppelter Umschaltung drei verschiedene Zeichen geschrieben werden (sog. Dritteltastatur).

Beim Anschlagen einer Schreibtaste drehte sich das Typenschiffchen soweit, bis es von einem Metallstift, der bei Tastenanschlag angehoben wurde, an der richtigen Stelle aufgehalten wurde. Bei Betätigung einer Umschalttaste wurde das Typenschiffchen bis zur nächsten bzw. übernächsten Zeichenreihe angehoben. Dann wurde das Papier (!) samt Farbband von einem Schlagbolzen, dem sog. Druckhammer, von hinten gegen die Type geschlagen, wodurch das entsprechende Zeichen auf der Vorderseite des Papiers zum Abdruck gelangte.


Abbildung unten: Druckmechanismus der Hammond 2 - Druckhammer (14), Typenschiffchen (114), Farbband (84), Farbbandspulen (59).




 



 

Das zu beschreibende Papier wurde in einen Drahtkorb eingeführt, der im Wagen integriert war. Da der Drahtkorb an beiden Wagenseiten offen war, konnte theoretisch Papier von unbeschränkter Breite verwendet werden. Beim Schreiben wurde es dann bei Betätigung des Zeilenschalthebels von zwei Transportwalzen nach oben geschoben.




 
 

Eine Schreibwalze wurde wegen der angewandten Druckhammer-Schreibtechnik nicht benötigt. Durch den von hinten auf das Papier schlagenden "Druckhammer" sollte ein stets gleichmäßiger Anschlag erreicht werden.


Bei der hier vorgestellten Maschine mit der frühen Seriennummer 163 handelt es sich um eine "Remodeled Version", d.h. ein ursprüngliches Modell 1, das später zu einer modernisierten Version technisch umgerüstet wurde.


Die "Hammond" wurde auch in Deutschland verkauft und benutzt.




 
     
halbrunde Tastatur "Türmchen" mit Typenschiffchen Druckhammer an der Rückseite



 

Maschinendaten:
Bezeichnung: Hammond 1b
Technik: Typenschiffchen-Maschine mit doppelter Umschaltung und Druckhammer
Besonderheiten: Remodeled Version
Erscheinungsjahr: 1884
Hersteller: Hammond Typewriter Co., New York, USA
Konstrukteur: James B. Hammond
Seriennummer: 163




 
 

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Weitere Hammond Schreibmaschinen:
Hammond 1, Hammond Multiplex Folding
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Quellen: Martin, Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte, Verlag Johannes Meyer, Pappenheim, 5. Aufl. 1934; Burghagen, Die Schreibmaschine, Verlag der Handels-Akademie, Hamburg 1898; Müller, Schreibmaschinen und Schriften-Vervielfältigung, Verlag der Papier-Zeitung, Berlin 1900; Kunzmann, Hundert Jahre Schreibmaschinen im Büro, Merkur-Verlag, Rinteln 1979; Russo, Mechanical Typewriters, Schiffer Publishing Ltd., Atglen, PA 2002; Robert, The Typewriter Sketchbook, The Virtual Typewriter Museum, Amsterdam 2007; the typewriter database, www.tw-db.com 2012

(011S600761-0712-30.07.2012-0712-0812-0912)




 

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